Unsere Luxusküche
Das “meerchen” hat nie Gewichtsprobleme
Unser uralter, unbeweglicher Hobby-Wohnwagen – aka unser cozy Tiny Beach Home mit Meerblick – hat seinen jüngeren, fahrtüchtigen Verwandten eines voraus: Ihm ist es total egal, wieviel er wiegt (an dieser lässigen Ausgeglichenheit meinem Gewicht gegenüber arbeite ich noch…)! Es ist zwar etwas schade, dass wir mit unserem “meerchen” die Welt nicht fahrend bereisen können, aber warum in die Ferne schweifen, wenn man so einen wunderschönen Stellplatz mit Meerblick, umgeben von rauschenden Bäumen hat?
Bei der Wahl des Interieurs unterliegen wir dadurch gewichtstechnisch fast keiner Restriktion. Ich würde meine Hand nicht für die Stabilität des Bodens ins Feuer legen, aber die maximale Zulast interessiert uns beim Einrichten grundsätzlich überhaupt nicht. Das war übrigens auch mit ein Grund, warum wir uns beim Schlafsofa für ein Eigendesign aus Paletten entschieden haben.
Eine richtige Küchenarbeitsplatte
Die Planung der Küche unseres “meerchens” haben wir uns bis zuletzt aufgehoben. Für kein anderes Teil des Wohnwagens haben wir wohl intensiver nach Inspiration gesucht oder nach Materialien recherchiert. Eigentlich sollte es ja eine eigenkonstruierte Arbeitsplatte aus alten Bohlen werden. Doch irgendwie wollte von den Maßen her nichts so richtig passen bzw. vertrauten wir den angedachten Konstruktionen nicht, dass sie auch die Integration von Spüle und Kochplatte aushalten würden. Da wir sowohl eine Doppel-Induktionskochplatte als auch eine Emailleschüssel als Spüle integrieren wollten, entschieden wir uns schweren Herzens für eine fertige Arbeitsplatte aus dem Baumarkt.
Was den Küchenbau für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht hat: Meine beiden großen Brüder haben mir beim Sägen und Einbauen der Arbeitsplatte geholfen – ein richtiges Familienprojekt, für das mein ältester Bruder extra aus dem Rheinland angereist ist. Danke nochmal, Jungs!
Wer große Brüder hat wird wissen: Große Brüder machen IMMER alles richtig (behaupten sie zumindest…). Es ist mir bis heute also vollkommen unerklärlich, warum wir eine halbe Kartusche Silikon zum Füllen der Lücken zwischen Arbeitsplatte und Wand brauchten – hatten die Brüder doch in Gemeinschaftsarbeit ausgemessen (hehe…).
Unsere kleine Küche hat zwar keine “echten” Fliesen, aber zumindest aufgeklebte, die bei allen Besuchern bisher ein bewunderndes Staunen hervorgerufen haben (diese hier von Amazon).
Kochen im Wohnwagen macht gute Laune
Trotz aller Entschleunigung beim Camping geht Kochen richtig schnell in unserem “meerchen”, denn wir haben eine deluxe Doppel-Induktionskochplatte. Wir haben bei der Wohnwagenrenovierung immer versucht, möglichst viel Gebrauchtes zu verbauen – aus Gründen der Nachhaltigkeit und der Kostenersparnis. Doch unsere Ceran-Platte von Lidl war so ein Superschnäppchen, das nichts bei ebay-Kleinanzeigen billiger war. Unsere “Spüle” wiederum haben wir dort gefunden und haben uns beide wie die Schneekönige gefreut über die wunderschöne Emailleschüssel. Wie Anja es im Artikel Wohnwageninnenausbau -Was brauchen wir wirklich ? so schön beschreibt, mögen wir die Einfachheit im Wohnwagen: Altes Geschirr aus eigenem Fundus und von lieben Freunden überlassen, ein improvisierter Wasserhahn, ein selbst gehäkelter Topflappen.
Den wunderschönen CONCEPT-Porzellanwasserkocher haben wir uns bei Amazon “gegönnt”, und an den Holzbrettern konnten wir beim Einkaufen auch nicht vorbeigehen, ohne sie in den Wagen zu legen. Umso mehr haben wir uns nach dem Kauf neuer Dinge wieder über etwas Gebrauchtes gefreut. Anjas Mama überraschte uns mit einem gebrauchten kleinen Backofen, durch den wir nun auch Ofengerichte im “meerchen” zaubern können.
Es stehen zwar noch ein paar Dinge auf unserer To-Do-Liste für den Küchenbau wie ein Regal, eine Schublade, ein Vorhang,…. Doch wenn ich mir anschaue, wie wir den Wohnwagen übernommen haben, bin ich schon sehr zufrieden, wie weit wir gekommen sind.