Vielleicht geht es dir auch manchmal so: Ich schlendere durch die Stadt und sehe ständig Dinge, aus denen ich etwas bauen möchte. Besonders Europaletten haben mich schon immer magisch angezogen und meine Kreativität angeregt. Seit Jahren habe ich mindestens 2 selbst gebaute Möbelstücke aus Paletten irgendwo in der Wohnung oder auf der Terrasse stehen. So zierten meine Unterkünfte u. a. bereits Beistelltische auf Rollen, Wohnzimmertische, Pflanzregale und mein heiß geliebtes Riesenpaletten-Spiegel-Regal (jetzt umfunktioniert zum Windschutz-Hundeecken-Blumenkastenhalter auf dem Campingplatz).

Da unser “meerchen” an seinem festen St(r)andort steht, brauchen wir uns bezüglich Gewicht und Befestigung bei der Einrichtung glücklicherweise überhaupt keine Gedanken zu machen. Als ich dann beim Hundespaziergang mal wieder ein paar Europaletten erblickte, suchte mein Kopf automatisch nach möglichen Projekten und das Puzzle fügte sich zusammen: Ein Palettensofa! Schnell war auch Anja überzeugt, und wir machten uns auf die Suche nach gebrauchten Paletten und Truhen, Kisten, etc., um hieraus etwas Brauchbares zu entwerfen. Doch nichts wollte so richtig in die Ausmaße – besonders um den Radkasten unseres Wohnwagens herum – passen. Bis Frank, unser wunderbarer Werkstatt-Hausherr uns eines Tages fragte: “Braucht ihr eigentlich Paletten?” “Na klar, IMMER!”, erwiderten wir lachend. Also eben ein Sofa komplett aus Paletten.

Bis zur endgültigen Version unseres Schlafsofas brauchte es noch etliche Überlegungen, die bei Anja und mir heute noch für Lachausbrüche sorgen. Denn irgendwie hatte ich beim Sofa-Design ein (Paletten-)Brett vor dem Kopf. Ich malte zuhause diverse Zeichnungen zum geplanten Möbelstück, die ich dann grundsätzlich beim Wohnwagen entweder nicht mehr nachvollziehen konnte oder die überhaupt nicht passten. Naja, Tischlerin aus Leidenschaft, aber nicht die begnadetste Planerin auf dem Gebiet…

Für die lange Seite des Bettsofas haben wir die Paletten an der Längsseite mit der Stichsäge gekürzt, wieder bei der unteren Palette für Stauraum durch Aussparungen gesorgt und auch hier mit Montagekleber die beiden Paletten verbunden. Da hinter dem Sofa der Radkasten liegt, den wir nicht als toten Raum verschenken wollten, haben wir den Höhenunterschied durch Paletten- und andere passende Holzreste ausgeglichen. Wie immer: Stichsäge und Montagekleber (deswegen mag ich so gern Europaletten, einfacher geht´s nicht).

Für den modularen Teil des Sofas, der selbiges zum Bett werden lässt, hatten wir nach langem Überlegen die Idee, Tische zu bauen. 1 Wohnzimmertisch und 2 stapelbare Beistelltische (Stichsäge und Montagekleber, ist klar, oder? hehe…) verwandeln das Sofa zur gemütlichen 1,40 breiten Luxus-Schlafstätte. Zur Stabilisierung der kleinen Tische dienen einhakbare Möbelverbinder und Truhenhaken. Tagsüber liegen zwei 70cm breite Matratzen übereinander, die zum Schlafen einfach heruntergeklappt werden. Das uns von einer lieben Freundin geschenkte ausrangierte Sitzkissen rundet die Sitzecke der Kopfseite ab, bis wir uns irgendwann ein passendes Matratzenteil hierfür anfertigen lassen (oder auch nicht, denn Perfektion ist einfach nicht unser Ding. Lies hierzu auch den Beitrag Wohnwagenrenovierung -Was brauchen wir wirklich ?

Cozy, kostengünstig und individuell – wir lieben unser muckeliges Schlafsofa!